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Philosophie

Das Fach Philosophie an der Viktoriaschule

Den Satzanfang „Philosophie ist heute unverzichtbar, weil…“ ergänzt der Philosoph Konrad Paul Liessmann in einer Umfrage unter Philosophen mit der Formulierung: „weil sie immer schon verzichtbar war, jedoch nie auf sie verzichtet wurde“.

Das Fach „Philosophie“ ist an der Viktoriaschule verzichtbar, da es ein breites Angebot an gesellschaftswissenschaftlichen Fächern gibt und philosophische Fragestellungen auch im obligatorischen Religionsunterricht eine Rolle spielen. Das Fach „Philosophie“ ist an der Viktoriaschule gleichwohl unverzichtbar, da es auf großes Interesse stößt.

Das Angebot für Oberstufenschülerinnen und -schüler, einen Philosophiekurs zu wählen, wird so wahrgenommen, dass in der EF, der Einführungsphase der 10. Klasse, regelmäßig zwei Kurse zustande kommen und in der Qualifikationsphase (Klasse 11-12) ein Kurs eingerichtet werden kann, aus dem sich jedes Jahr einige Schülerinnen und Schüler für das Fach als ihr viertes Abiturfach entscheiden.

Das Curriculum der Viktoriaschule orientiert sich an den Richtlinien, lässt aber einen großen Spielraum für Themen und Fragen der Schüler sowie für die Erörterung aktueller Probleme.

In der EF stehen diese Themen und Fragen im Vordergrund:
• Philosophieren ist Denken.
• Wahrnehmung und Wissen: Erkennen wir die wahre Welt?
• Eine Ethik für alle Kulturen? Gibt es universelle oder relative Werte des Umgangs miteinander?
• Was ist der Mensch zwischen Tier und Maschine?
• Was soll ich tun? Die Frage nach Strafe und Rache.

Die Qualifikationsphase unterteilt die Themen nach wichtigen Teildisziplinen der Philosophie:
• Ist der Mensch wirklich frei? Die Frage nach den Bedingungen der Freiheit und der Selbstbestimmung.
• Wie gelingt freies und gewaltloses Zusammenleben in der Gemeinschaft? Welche Staatsform vereint individuelle Freiheit und gesellschaftlichen Zusammenhalt?
• Wie werde ich glücklich? Ethische Entwürfe zwischen Tugend, Pflicht, Nützlichkeit und Verant­wortung.
• Gibt es die Welt? Erkenntnis und Konstruktion von Wirklich­keiten.

In seiner Zeit als Lehrer formuliert Ludwig Wittgenstein sein didaktisches Programm: „Ich zeige meinen Schülern Ausschnitte aus einer ungeheuren Landschaft, in der sie sich unmöglich auskennen können.“
Der Philosophieunterricht macht seinen Teilnehmern das Angebot, neue Landschaften zu entdecken und Orientierungshilfen anzunehmen. Somit sucht man in der Unterrichtspraxis nach einer gelungenen Mischung aus der Erarbeitung philosophischer Texte und dem gemeinsamen Nachdenken. Diskutieren und Lesen sind die zwei Säulen des Philosophieunterrichts.

Über den Einblick in die philosophische Tradition hinaus finden Schülerinnen und Schüler im Philosophieunterricht auch einen Ort für ihre existentiellen Fragen. Mitunter spüren sie etwas – wie Arthur Schopenhauer es formuliert – „von dem wahren und furchtbaren Ernst, mit welchem das Problem des Daseyns den Denker ergreift und sein Innerstes erschüttert“. Schopenhauer stellt sein Verständnis von Philosophie den „Spaßphilosophen“ gegenüber, die er missachtet.
Doch das gemeinsame Denken kann auch Spaß machen. Ernsthafte Auseinandersetzung und Spaß an der Sache: Der Philosophieunterricht möchte beides in einer Dialektik, die Theodor W. Adorno auf den Punkt bringt: „Philosophie ist das Allerernstete, aber so ernst wieder auch nicht.“

Dieses Fach wird unterrichtet von: